Mittwoch, 1. August 2012

Neue Reinraum-Herstellungsabteilung der Krankenhausapotheke in Betrieb

Still und vom übrigen Krankenhausbetrieb fast völlig unbemerkt ging die neue Herstellungsabteilung der Krankenhausapotheke am 20. März dieses Jahres im Wirtschaftsgebäude (ehemals Haus 11) in Betrieb. Somit ist die komplette Eingliederung der Klinikumsapotheke – inklusive Zytostatika-Herstellungsbereich – in den Ersatzneubau und Teilen des Wirtschaftsgebäudes (ehemals Haus 11) vollzogen. Bereits 2006 bezog die Apotheke neue Räumlichkeiten im direkt an das Wirtschaftsgebäude angrenzenden 4. Bauabschnitt.


Nach 14monatiger Umbauzeit entstand nunmehr im Wirtschaftsgebäude die neue Reinraum-Herstellungsabteilung der Apotheke. In Reinräumen ist die Konzentration luftgetragener Teilchen so gering wie möglich zu halten und hat gesonderten Vorgaben zu entsprechen. Aus dieser Konzentration ergibt sich die Klassifizierung der Reinräume, die von B bis D reicht.
Wie Joachim Burnus, der zuständige Bauleiter am Klinikum, berichtet, bestand die bauliche Herausforderung im Einpassen des neuen Apothekenbereiches in einen bereits bestehenden Gebäudekomplex. „Zudem ist der technische Aufwand zur Errichtung einer Reinraum-Herstellungsabteilung durchaus vergleichbar mit der Zentral-OP-Logistik. Jede Schleuse, jeder Arbeitsraum wird einzeln be- und entlüftet. Um Kreuzkontaminationen zwischen Herstellungsräumen mit unterschiedlichen Reinheitsanforderungen auszuschließen, müssen Druckkaskaden - definierte Differenzdruckwerte – aufrechterhalten werden.“

Nach dem technisch äußerst aufwendigen Umbau verfügt die Apotheke des Klinikums in den Herstellungsräumen über die Klasse B und unter den Werkbänken über die Klassifizierung A, die die bestmögliche Reinraumklasse darstellt. Nur hier kann die sterile Zubereitung von Injektionslösungen wie Chemotherapeutika oder Augentropfen von speziell geschultem Fachpersonal der Apotheke erfolgen. Bis zu 100 patientenindividuelle intravenöse Chemotherapien werden am Tag der Gabe hergestellt und applikationsfertig zur Station geliefert. Oft sind die Präparate in dieser Form nicht im Handel erhältlich. Insbesondere für die Kinderklinik fertigt die Apotheke unter sterilen Bedingungen Lösungen zur Ernährung frühgeborener Babys, aber auch diverse Arzneiformen wie Pulver, Kapseln, Säfte, Salben, Zäpfchen und Lösungen an.


Die Arzneimittelherstellung erfolgt unter ständiger Qualitätskontrolle nach standardisierten Arbeitsanweisungen. Sämtliche verwendete Ausgangsstoffe werden, wie gesetzlich vorgeschrieben, vor der Verarbeitung analytisch geprüft. Alle Herstellungsschritte werden dokumentiert und die fertigen Arzneien nach Endkontrolle durch eine Apothekerin freigegeben.

Seit vielen Jahren versorgt das Team der Apotheke des Städtischen Klinikums die Patienten ordnungsgemäß mit Arzneimitteln und Medizinprodukten. Dazu sind zirka 2.500 verschiedene Artikel vorrätig. Wie Apothekenleiterin Marion Puttkammer erzählt, bewegt ihre Abteilung über 26.000 verschiedene Artikel im Haus – von Augenlinsen bis zu verschiedensten Nahtmaterialien für Operationen. Ziel der Arbeit des 20köpfigen Apothekenteams ist eine sichere, effektive und wirtschaftliche Therapie für alle Krankenhauspatienten.

Den ausführlichen Bericht zum Umbau der Herstellungsabteilung der Apotheke lesen Sie in der nächsten Ausgabe von „Unser Klinikum“.

Städtisches Klinikum Dessau . Auenweg 38 . 06847 Dessau-Roßlau . Telefon: 03 40/5 01-0 . http://www.klinikum-dessau.de

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